HERSTELLUNG

Eine geistreiche Geschichte der Destillation

 

Für Alle, die es brennend interessiert wie aus hochwertigen Rohstoffen edle Spirituosen entstehen, nachstehend eine kleine Einführung in diese uralte Kunst.

 

Alkohol war bereits vielen in Hochkulturen der Menschheit bekannt. Schon die alten Ägypter benutzten eine Art Destillationsverfahren, mit dem sie aber überwiegend kosmetische Produkte herstellten. Um das Jahr 1000 n.Ch. gelang es dann aber zum ersten Mal in den Klosterküchen und Apotheken Süditaliens hochprozentigen Alkohol herzustellen. Zunächst betrachteten jene Zeitgenossen die Destillate aber als magisch wirkende Allheilmittel. Alchemisten dachten gar sie hätten den Stein der Weisen entdeckt, mit dem sich Gold herstellen ließ. Dass man daraus sehr viel später eine Art flüssiges Gold herstellen kann, ahnten sie damals natürlich noch nicht. 

Die erste dokumentierte Weindestillation gelang  Salernus im Jahr 1167 in Salerno. Er wirkte dort als Magister an einer der ältesten Hochschulen des Abendlandes. Es war die Geburtsstunde der Spirituosen, denn er schaffte es erstmals reinen Alkohol als entflammbaren Weingeist von den nicht brennbaren Bestandteilen des Weines zu trennen. Mit der Erfindung der Brennblase, rund einhundert Jahre später durch Bischof Albertus Magnus, wurde sein bis dahin noch recht unvollkommenes Destillationsverfahren aber durchschlagend und nachhaltig verbessert. 

Was als Kosmetikprodukt und Wundermittel seinen Anfang nahm, steht heute in unglaublicher Vielfalt weltweit in Brennereien, Gaststätten und Bars den Genießern zur Auswahl. 

Jahrhunderte lang war das Destillationsverfahren von Mythen umrankt  und wurde von seinen Betreibern weitgehend geheim gehalten. Dabei ist es genau betrachtet jedem Laien verständlich.

 

Grundlage fast jeder Destillation ist die Gärung. Dabei wird der in den Grundstoffen enthaltene Zucker durch Zusatz von Hefepilzen in Alkohol und Kohlensäure umgewandelt. Je nach Getränk werden verschiedene Grundstoffe verwendet: Am gebräuchlichsten sind Weintrauben, anderes Obst oder Gerste. Die bei der alkoholischen Gärung entstehende Flüssigkeit wird Maische genannt; ihre Temperatur erhöht sich im Laufe des Prozesses.

 

Der Gärvorgang beginnt normalerweise sehr schnell und verlangsamt sich im Laufe der Zeit, bis er nach einigen Wochen aufhört. Bei diesem Prozess entstehen zwei Sorten von Alkohol: Der giftige Methylalkohol und der genießbare Ethylalkohol, er wird auch „Weingeist“ genannt. Der ungenießbare Methylalkohol wird während des Vorgangs ausgeschieden. Nach Abschluss des Gärprozesses wird die Maische destilliert. Dabei unterscheidet man zwischen zwei Verfahren: Der Destillation im einfachen Brennkolben und dem Brennvorgang in Rektifizieranlagen. Das Ergebnis ist dabei aber immer ein „geistreicher Genuss“. In unserem Fall mit viel Liebe und Sachkenntnis hergestellt aus besten Rohstoffen.

 

 

 

Geist, Wasser oder Brand, das ist oft die Frage. Hier die fachkundige Erklärung:

 

Brände oder Wässer (meist synonym benutzt) werden aus vergorenen Maischen der jeweiligen Frucht erzeugt, d. h. der Alkohol entsteht bei der Gärung aus den vorhandenen Kohlenhydraten. Die entstandene alkoholhaltige Flüssigkeit wird nachfolgend destilliert. Angewendet wird diese Technik des Vergärens bei allen Rohstoffen, die ausreichend Zucker enthalten, um diesen wirtschaftlich sinnvoll zu Alkohol zu vergären. Beispiele sind Birnenbrand oder Kirschwasser.

 

Beim Geist mazeriert zugegebener, neutral schmeckender, hochprozentiger Alkohol die Aromen aus den zerkleinerten, aber nicht vergorenen Früchten. Angewendet wird diese Technik bei vielen Früchten, besonders Beeren oder Nüssen, die zwar sehr viele Aromastoffe, aber zu wenig Zucker enthalten, um diesen wirtschaftlich sinnvoll zu vergären. 

 

Als Spirituose wird alles bezeichnet was nicht als Brand, Geist oder Likör gekennzeichnet werden darf. Meist ist dies ein Hinweis dass dieses Produkt mit Zucker, Saft oder auch oftmals künstliche Aromen versetzt wurde um die Produktionskosten erheblich zu senken oder ein sehr intensives, wenn auch meist künstliches Aroma zu bekommen. Ein reines Destillat was den Geschmack nur durch die pure Frucht erhält, wird also niemals als Spirituose deklariert sein.